Statistik: Daran sterben die meisten Menschen in Deutschland
Altersvorsorge
Woran die meisten Menschen in Deutschland sterben und wie eine solide Hinterbliebenenabsicherung aussieht, erklärt dieser Ratgeber.
08.10.2024
Zwar verdrängen wir es nur allzu gern, aber zum Leben gehört auch der Tod. Und nach einer alten Bestatterweisheit gilt: gestorben wird immer. Nur die Art und Weise, wie und woran wir sterben, hat sich im Laufe der Zeit verändert – eine direkte Folge unserer Lebensgewohnheiten, die sich stark gewandelt haben im Vergleich zu denen unserer Vorfahren.
Warum es wichtig ist, sich die Todesursachen bewusst zu machen? Ganz einfach: Zur Vorsorge! Wer die Ursachen kennt, kann proaktiv vorbeugen und sie vermeiden – selbst wenn das in der Praxis nicht immer gelingt.
Wir werfen in diesem Artikel einen Blick auf die Haupttodesursachen in Deutschland und zeigen, welche Veränderungen dabei in der jüngeren Vergangenheit zu beobachten waren.
Wie viele Menschen sterben täglich und jährlich in Deutschland?
Im Jahr 2023 starben laut Statistischem Bundesamt (Destatis) in Deutschland 1,03 Millionen Menschen. Dies entspricht durchschnittlich etwa 2.800 Todesfällen pro Tag. Gegenüber 2022 waren das 3,6 Prozent weniger. Mehr als die Hälfte der verstorbenen Frauen und fast ein Drittel der verstorbenen Männer waren 85 Jahre und älter. 2023 ist die Zahl der Todesfälle zum ersten Mal seit 2019 wieder gesunken.
Die jährlichen Schwankungen sind beeinflusst durch Faktoren wie demografische Veränderungen, Fortschritte im Gesundheitswesen und durch außergewöhnliche Ereignisse wie Pandemien, zuletzt bei Covid-19 zu beobachten. Dementsprechend ändern sich auch die Haupttodesursachen in Deutschland phasenweise.
Die offizielle Datenerhebung erfolgt nach internationalen Standards, festgelegt durch die Weltgesundheitsorganisation. Diese Statistiken basieren auf amtlichen Todesbescheinigungen in Deutschland und bieten detaillierte Einblicke in die Mortalitätsraten.
Die Todesursache wird von Ärzten auf der Todesbescheinigung vermerkt und anschließend von den Gesundheitsämtern an die statistischen Landesämter übermittelt. Dort wird das Grundleiden, also die primäre Todesursache, ermittelt. Daraus ergeben sich die finalen Haupttodesursachen in Deutschland.
Was sind die häufigsten Todesursachen in Deutschland?
In Deutschland, wie in vielen entwickelten Ländern, haben sich die häufigsten Todesursachen im Laufe der Jahre gewandelt. Während in früheren Jahrzehnten Infektionskrankheiten und arbeitsbedingte Unfälle eine dominierende Rolle spielten, stehen heute als Haupttodesursache in Deutschland chronische und altersbedingte Krankheiten im Vordergrund.
An erster Stelle der Todesursachen in Deutschland stehen Herz-Kreislauf-Erkrankungen mit knapp 350.000 Todesfällen. Dazu gehören etwa Herzinfarkte und Schlaganfälle. Diese Erkrankungen sind oft die Folge eines langjährigen ungesunden Lebensstils, einschließlich Faktoren wie Rauchen, ungesunder Ernährung, Bewegungsmangel und Stress. Trotz verbesserter Behandlungsmethoden und Präventionsmaßnahmen bleiben sie die Hauptursache für Sterbefälle.
Krebs ist die zweithäufigste Todesursache in Deutschland. Die große Anzahl verschiedener Krebsarten und ihre unterschiedlichen Auswirkungen auf den menschlichen Körper machen sie zu einer besonders herausfordernden Gruppe von Krankheiten. Die häufigsten Krebsarten sind Lungenkrebs, Brustkrebs, Darmkrebs und Prostatakrebs. Fortschritte in der medizinischen Forschung haben jedoch zu verbesserten Diagnosemethoden und Behandlungen geführt, wodurch die Überlebensraten für viele Krebsarten grundsätzlich gestiegen sind.
Knapp 21.000 Personen starben 2023 an Grippe oder Lungenentzündung. Damit lag der Anteil der Todesfälle durch diese Ursache wieder auf dem Niveau von vor der Corona-Pandemie.
Rund 50.000 Menschen starben durch nicht natürliche Todesursachen wie zum Beispiel Verletzungen und Vergiftungen. Rund 21.000 überlebten einen Sturz nicht.
Die Zahl der Corona-Toten ist gegenüber 2022 zwar um mehr als 50 Prozent zurückgegangen. Dennoch starben 2023 knapp 26.000 Menschen an der Virusinfektion.
Welche Versicherungen sichern für den Todesfall ab?
Der Tod ist ein unvermeidliches Ereignis im Leben – selbst wenn sich die Haupttodesursachen in Deutschland ändern mögen. Die Auswirkungen sind dabei aber oft mit gravierenden finanziellen Folgen für die Hinterbliebenen verbunden. Verschiedene Versicherungen bieten in Deutschland Schutz für solche Fälle, um die finanzielle Belastung für Familien zu mindern.
Eine Risikolebensversicherung bietet einen reinen Versicherungsschutz für den Todesfall. Dabei ist sie im Vergleich zur Kapital-Lebensversicherung oft kostengünstiger. Sie eignet sich insbesondere für Personen, die ihre Familie für den Fall ihres unerwarteten Todes absichern möchten.
Eine der häufigsten Formen der Absicherung für den Todesfall. Die Kapital-Lebensversicherung zahlt im Todes- und Erlebensfall eine zuvor festgelegte Summe an die Angehörigen aus. Diese kann zur Deckung von Bestattungskosten, zum Ausgleich des Einkommensverlusts oder zur Sicherstellung finanzieller Verpflichtungen wie Hypotheken oder Bildungskosten für Kinder genutzt werden.
Die Unfallversicherung ist eine weitere wichtige Absicherungsoption nicht nur bei Unfällen mit dauerhafter Invalidität, sondern auch für den Todesfall. Sie leistet in diesem Fall eine Todesfallleistung, wenn der Tod als direkte Folge eines Unfalls eintritt. Diese Versicherungsart ist besonders für Menschen relevant, die beruflich oder privat einem erhöhten Unfallrisiko ausgesetzt sind. Die Unfallversicherung zahlt eine festgelegte Summe aus, die den Hinterbliebenen hilft, unmittelbare finanzielle Sorgen zu bewältigen, und unterstützt bei der Bewältigung von Folgekosten, die durch den plötzlichen Verlust entstehen.
Eine betriebliche Altersversorgung bietet oft nicht nur Alters-, sondern auch Hinterbliebenenleistungen. Abgeschlossen wird sie über den Arbeitgeber. In dieser Vorsorgeform kann auch eine Todesfallleistung vereinbart werden. Die Leistung erfolgt, wenn der Mitarbeiter vor dem Renteneintrittsalter verstirbt. Eine betriebliche Altersversorgung ist eine wertvolle Ergänzung zur privaten Vorsorge und trägt dazu bei, die finanzielle Sicherheit der Familie des Verstorbenen zu gewährleisten.
Die Sterbegeldversicherung ist eine spezielle Form der Vorsorge, die spezifisch auf die Deckung der Bestattungskosten ausgerichtet ist. Seit die gesetzliche Sterbegeldversicherung im Jahr 2004 abgeschafft wurde, hat diese private Versicherungsform an Bedeutung gewonnen. Sie ermöglicht es, die finanziellen Lasten einer Beerdigung für ihre Angehörigen vorab zu regeln. Die Versicherungssumme wird dabei direkt für die Bestattungskosten verwendet, was den administrativen und finanziellen Druck auf die Hinterbliebenen in einer emotional schweren und belastenden Zeit verringert.
Sie haben Fragen zu den verschiedenen Versicherungsoptionen für den Todesfall? Unser Experte berät Sie gerne.