1. Die private Haftpflichtversicherung: Es geht nicht ohne
Auch Alleinerziehende kommen an einer privaten Haftpflichtversicherung nicht vorbei. Wer hier Geld sparen will, spart an der falschen Stelle. Denn wer anderen einen Schaden zufügt, muss dafür in unbegrenzter Höhe haften. Bedeutet im Ernstfall: Der Verursacher muss mit seinem gesamten Vermögen für den Schaden gerade stehen.
Alleinerziehende, die sich und ihre Familie schützen wollen, brauchen deshalb eine Haftpflichtversicherung. "Alleinerziehende sollten ihren Haftpflichtversicherer nach speziellen Familientarifen fragen, die zu ihrer Lebenssituation passen", rät GDV-Versicherungsexperte Mathias Zunk.
2. Die Riester-Rente: Höchste Förderung für Alleinerziehende
Viele Alleinerziehende arbeiten in Teilzeitjobs und haben deshalb ein kleineres Gehalt. Dementsprechend geringer fällt später ihre gesetzliche Rente aus. "Gerade Alleinerziehende sollten sich genau deshalb frühzeitig um ihre Altersvorsorge kümmern", empfiehlt GDV-Versicherungsexperte Mathias Zunk.
Für Alleinerziehende kommt vor allem die Riester-Rente in Frage, um sich eine eigene Altersvorsorge aufzubauen. Der Grund: Die Förderung ist so angelegt, dass vor allem Menschen mit geringem Einkommen und Kindern am meisten davon profitieren. Ein Beispiel: Alleinerziehende mit einem Kind und einem Jahreseinkommen von 15.000 müssen monatlich nur 20 Euro einzahlen, um auf eine jährliche Sparleistung von 600 Euro zu kommen. Der Staat packt auf die Eigenleistung 175 Euro Grundzulage und 185 Euro Kinderzulage obendrauf. Ist das Kind nach 2007 geboren, gibt es sogar 300 Euro Zulage pro Kind.
Seit Anfang 2018 werden Riester-Renten nicht mehr komplett auf die Grundsicherung angerechnet. Alleinerziehende, die im Alter möglicherweise auf die Grundsicherung angewiesen sind, profitieren deshalb stärker von ihrer Riester-Rente – bis zu 202 Euro bleiben anrechnungsfrei.
3. Die Risikolebensversicherung: Kinder finanziell absichern
Sinn und Zweck einer Risikolebensversicherung ist schnell erklärt: Sie soll im Todesfall die Hinterbliebenen finanziell absichern. Alleinerziehende können mit dieser Police dafür sorgen, dass ihr Nachwuchs eine festgelegten Geldbetrag erhält, sollten sie versterben. Wer Schulden hat, für den empfiehlt sich die Risikolebensversicherung noch mehr. Im Todesfall erben die Kinder die Schulden. Mit der Leistung aus der Risikolebensversicherung können die Hinterbliebenen jedoch die Schulden ganz oder zumindest teilweise tilgen. "Risikolebensversicherungen gibt es bereits in der Regel für weniger als 20 Euro im Monat", sagt Mathias Zunk.
4. Die Berufsunfähigkeitsversicherung: Wenn Arbeiten unmöglich geworden ist
Während ein Paar mit Kindern häufig auf das Einkommen von Mutter und Vater setzen kann, ist die Familie der Alleinerziehenden häufig von einem Einkommen abhängig. Fällt dieses Einkommen weg, könnte es finanziell eng werden für die Familie - sehr eng im Zweifelsfall, denn die staatliche Erwerbsminderungsrente reicht in der Regel nicht, um eine Familie durchzubringen.
Eine Berufsunfähigkeitsversicherung sorgt für das Einkommen, wenn das Arbeiten nicht mehr möglich ist. Wird die Berufsunfähigkeit festgestellt, zahlt sie jeden Monat eine vorab festgelegte Rente aus. Damit lassen sich die finanziellen Schwierigkeiten nicht nur für Alleinerziehende umschiffen.
5. Die Kinderunfallversicherung: Damit ein Unfall nicht zum Fiasko wird
Haben Kinder einen Unfall mit schweren gesundheitlichen Folgen, entstehen meist recht hohe Kosten - etwa durch den behindertengerechten Umbau des Hauses. Die Kinderunfallversicherung übernimmt diese Kosten. So wird der ohnehin schon tragische Unfall des Kindes nicht auch noch zum finanziellen Fiasko.
Wer seine Kinder zusätzlich gegen krankheitsbedingte Invalidität absichern möchte, sollte über eine Kinder-Invaliditäts-Zusatzversicherung nachdenken. Sie kann als Zusatzdeckung in der privaten Kinderunfallversicherung eingeschlossen werden. Sie bietet eine Rente in vereinbarter Höhe, wenn und solange ein Kind durch Unfall oder Krankheit einen bestimmten Grad der Behinderung erleidet. Anders als in der Kinderunfallversicherung bietet sie daher auch Schutz bei schweren Krankheiten. Diese ist allerdings mit einer umfangreicheren Gesundheitsprüfung verbunden.