Die Urlaubszeit ist da! Raus aus dem grauen Büroalltag, rein ins Ferienvergnügen. Ob mit Sack und Pack nach Spanien oder auf eine kühle Coke nach Kuba – Hauptsache weg vom Alltag. Entspannen, baden, fotografieren, lesen … Moment! Fotografieren? Ach, Du Schreck, da wird es gefährlich!
Kein Urlaubsmoment ohne Selfie
Die Zeiten, in denen Fotos wahlweise verwackelt, unscharf, über-, unter- oder immer zum falschen Zeitpunkt belichtet waren, sind lange vorbei. Was damals, in den 70ern, noch als Stoff für stundenlange Diavorträge auf Tante Ernas Geburtstagsfeier taugte, würde sich heute niemand mehr länger als den Bruchteil einer Sekunde anschauen. Das war zuweilen todlangweilig, aber eben nicht tödlich.
Das Foto aus dem Urlaub ist zum Statussymbol geworden. Wir knipsen uns mit der Handy-Kamera am Frühstücksbuffet zwischen den exotischen Früchten, posten auf Instagram die Story vom heutigen Kamelausritt und posieren körperoptimiert beim Kite-Surfen, während wir mit der Sonne um die Wette strahlen. Seien Sie doch mal ehrlich: Seit es diese Smartphones gibt, ist Urlaub nichts weiter als purer Stress. Social Media verschärft diese Situation: Ständig sind wir auf der Jagd nach dem optimalen Motiv, nach dem perfekten Licht, nach einem spektakulären Foto für Instagram. Und diese Jagd endet regelmäßig tödlich.
Studie: 259 Tote durch Selfies
Laut einer Studie der indischen Fachzeitschrift "Journal of Family Medicine and Primary Care" starben zwischen Oktober 2011 und November 2017 weltweit mindestens 259 Personen bei Selfie-Aufnahmen. Zum Vergleich: Im selben Zeitraum fanden 50 Menschen durch Hai-Angriffe den Tod.
Dass die Studie in Indien angefertigt wurde, ist statistisch betrachtet wenig überraschend. Denn die meisten starben genau dort. 159 Selfie-Tote zählte das Land, das sind mehr als die Hälfte der weltweiten tödlichen Selfie-Unfälle. Indien hat deshalb in vielen Großstädten wie etwa in Mumbai bereits Selfie-Verbotszonen eingerichtet.
Nach Indien liegt Russland mit 16 Todesfällen auf dem zweiten Rang in der Statistik. Tragische Unfälle passierten auch dort vorwiegend, weil Menschen für ein Selfie zu viel riskiert haben. Auf Platz 3 folgt die USA mit 14 Todesfällen. Häufigste Todesursache hier: Die Menschen erschießen sich beim Posieren mit Waffen versehentlich selbst.
Ebenfalls verblüffend: Obwohl Frauen durchschnittlich mehr Selfies als Männer machen, sind drei Viertel der Toten männlich.
Tod durch Selfie: Wie Touristen tragisch ums Leben kommen
Besonders häufige Todesursache bei den Selfie-Opfern: der Sturz in die Tiefe. Ein 51-Jähriger Deutscher kam in den Anden ums Leben, als er aus 100 Metern abstürzte. Auf der Suche nach dem originellsten Selfie war der Mann offenbar über eine Absperrung geklettert. Eine gefährliche Aktion, die den Mann das Leben kostete.
Unter ähnlichen Umständen stürzte eine 35-jährige Amerikanerin in den Tod, weil sie sich im Grand Canyon zu nah an einen Abgrund wagte, um ein Selfie von sich zu schießen. Dabei stürzte die Frau viele Meter in die Tiefe, auch sie fand den Tod nur wegen eines Fotos.
Nein, wir wollen Ihnen den Urlaub wirklich nicht vermiesen! Fahren Sie weit weg, entspannen Sie, machen Sie einen Luftsprung, fotografieren Sie sich dabei. Aber achten Sie darauf, dass Sie hinterher wieder festen Boden unter den Füßen haben.