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Wie groß ist die Hochwasser-Gefahr für Ihr Haus?

FAQ zum Naturgefahren-Check

  • Warum dieses Tool? Woher kommen die Daten?

    Mit dem „Hochwasser-Check“ können Immobilienbesitzer und Mieter ihre individuelle Gefährdung durch Starkregen und Fluss-Hochwasser ermitteln. Der Hochwasser-Check zeigt an, wie stark der gewählte Standort durch die Gefahren Starkregen und Fluss-Hochwasser im Vergleich zu anderen Standorten in Deutschland betroffen ist. Neben dem Adresspunkt wird auch die unmittelbare Umgebung verwendet. Damit wird der Tatsache Rechnung getragen, dass Gebäude auf Flächen stehen, die überschwemmt werden können.

    Für die Einschätzung von Fluss-Hochwasser werden Hochwassergefahrenkarten sowie Überschwemmungsgebiete der wasserwirtschaftlichen Behörden der Bundesländer herangezogen. Für sehr wenige kleinere Fließgewässer und Oberläufe gibt es keine Daten der öffentlichen Hand. Dort verwenden wir Überschwemmungsflächen, die 2001/2004 im Auftrag des GDV bundesweit vom Büro für Ingenieurhydrologie, Angewandte Wasserwirtschaft und Geoinformatik (IAWG) berechnet wurden. Diese Daten dienen als Grundgerüst der Risikoeinschätzung, um für jede Gegend in Deutschland Informationen bereitstellen zu können. Beim Fluss-Hochwasser reicht die Risikoeinschätzung von „unwahrscheinlich“ bis „sehr wahrscheinlich“.

    Die Einschätzung von Starkregen ist ein Ergebnis des Forschungsprojekts Starkregen, das der GDV gemeinsam mit dem Deutschen Wetterdienst (DWD) und dem Ingenieurbüro IAWG durchgeführt hat.  Das Ausmaß von Schäden ist demnach abhängig von der Lage eines Gebäudes – liegt es auf einer Kuppe, in der Ebene oder in einem Tal. Die Gefährdung ist durch die Zeigerstellung auf einem farbigen Balken visualisiert. Die Skala auf dem Risikobalken reicht beim Starkregen-Risiko von „leicht gefährdet“ bis „stark gefährdet“.

    Zusätzlich zur individuellen Gefährdung durch Starkregen und Fluss-Hochwasser zeigt der Hochwasser-Check, wie groß die Risiken am eigenen Wohnort sind: wie hoch sind die teuersten Schäden durch Starkregen oder Hochwasser in ihrer Region, wie viele Starkregen-Ereignisse gab es, was war das stärkste Hochwasser- bzw. Starkregenereignis. 

    Datenbasis für den Hochwasser-Check: 

    • Fluss-Hochwasser-Risiko: Hochwassergefahrenkarten und Überschwemmungsgebiete der Bundesländer sowie ein geringer Anteil gerechneter Flächen von IAWG im Auftrag des GDV
    • Starkregen-Risiko: Regenmengen vom Deutschen Wetterdienst, Berechnungen von IAWG im Auftrag des GDV
    • Teuerster Schaden durch Starkregen oder Hochwasser an einem Einfamilienhaus: 2002 bis 2022 je Regierungsbezirk, Quelle: GDV
    • Anzahl der Starkregenereignisse: Starkregenereignisse - Dauerstufe 1h bis 9h, 2002 bis 2023 je Kreis, Quelle: DWD, GDV
    • Stärkstes Hochwasser-, Starkregen- oder Elementarereignis: Hochwasser-, Starkregen- oder Elementarereignis mit den meisten Schäden, 2002 bis 2022 je Kreis, Quelle GDV
    • Versicherungsdichte Elementarschadenversicherung ohne reine Starkregenverträge und mit sogenannten Altprodukten der ehemaligen Deutschen Versicherungs-AG, vorläufig, 2023, Quelle: GDV
  • Wie gefährlich ist Hochwasser in Deutschland?

    Meteorologen und Klimaforscher prognostizieren, dass wir häufiger mit Extremwetter rechnen müssen. Konkret bedeutet das für uns vor allem mehr Regen. Anhaltende Regenfälle oder Schneeschmelzen sorgen immer wieder dafür, dass Flüsse und Bäche über die Ufer treten. Die Folge sind Überschwemmungen mit unterschiedlichen Ausmaßen. Unter den zehn verheerendsten Naturkatastrophen in Deutschland seit 2002 sind zwei Hochwasser: Juni 2013 mit 2,65 Milliarden Euro und August 2002 mit 5,65 Milliarden Euro versichertem Schaden. 

    Unter den zehn verheerendsten Naturkatastrophen in Deutschland seit 2002 waren drei Hochwasser: 

    • August-Hochwasser 2002 mit 6,35 Mrd. Euro Schadenaufwand Sach- und Kraftfahrt, bezogen auf Bestand und Preise 2023
    • Juni-Hochwasser 2013 mit 3,05 Mrd. Euro Schadenaufwand Sach- und Kraftfahrt, bezogen auf Bestand und Preise 2023
    • Juni-Hochwasser 2024 mit 2 Mrd. Euro Schadenaufwand Sach- und Kraftfahrt, vorläufig aus Sonderumfragen

    Aber auch das Unwettertief Bernd im Juli 2021 war überwiegend hochwassergeprägt mit einem Schadenaufwand von 10,85 Mrd. Euro Sach- und Kraftfahrt, bezogen auf Bestand und Preise 2023. Es war die bisher verheerendste Naturkatastrophe in Deutschland seit 2002.

  • Wie gefährlich sind Starkregen in Deutschland?

    Mit dem Klimawandel nimmt die Gefahr von Starkregen zu. Schon in der Vergangenheit führten extreme Niederschläge zu hohen Schäden. Seit 2002 traf es statistisch jedes zehnte Wohngebäude in Deutschland. Starkregen und Überschwemmungen, häufig begleitet durch starke Gewitter, sind nicht auf bestimmte Regionen begrenzt, sie treten überall auf. Es spielt keine Rolle, ob ein Fluss in der Nähe ist oder das Haus auf der Bergkuppe steht. Gerade die kurzen, heftigen Niederschläge haben besonders gravierende Folgen. Die meisten Schäden durch extreme Niederschläge entstehen zwischen Mai und September. 

    Beispiele für große Starkregenereignisse: 

    • Im Juli 2014 fielen in Münster 292 l/m² in sieben Stunden. Für das Kumulereignis „Quintia, Renate, Susanne“ betrug der Schadenaufwand Sach 540 Mio. Euro, bezogen auf Bestand und Preise 2023. 
    • Im Mai und Juni 2016 wurden in weiten Teilen Süddeutschlands nach außergewöhnlich starken Regenfällen Erdrutsche, Sturzfluten und Überschwemmungen ausgelöst. Die Ereignisse forderten mehrere Todesopfer und Schäden in Milliardenhöhe. Für die Starkregenserie im Frühsommer 2016 betrug der Schadenaufwand Sach 1,58 Mrd. Euro, bezogen auf Bestand und Preise 2023.   
    • Im Juni 2017 führte das Tiefdruckgebiet Rasmund II vielerorts zum Ausnahmezustand, insbesondere in Berlin und Brandenburg. Für die Stark- und Dauerregenschäden des Kumulereignisses „Rasmund II“ betrug der Schadenaufwand Sach 100 Mio. Euro, bezogen auf Bestand und Preise 2023.
  • Wie kann ich meine Immobilie schützen?

    Viele Hausbesitzer wiegen sich in falscher Sicherheit: Sie glauben irrtümlich, ihr Haus sei rundum gegen alle Unwetterschäden über die bestehende Gebäudeversicherung abgesichert. Dabei zahlt diese zwar bei Sturm und Hagel, nicht aber bei Hochwasser und Starkregen. 46 Prozent der Hausbesitzenden in Deutschland haben keinen umfassenden Versicherungsschutz, vor allem bei älteren Verträgen fehlt der Baustein „erweiterte Naturgefahren“ (Elementarschäden). Lücken im Vertrag für Wohngebäude und Hausrat lassen sich schließen - der eigene Gebäudeversicherer, Vermittler oder Beraterin helfen dabei, den Schutz zu ergänzen.   

    Unversicherte müssen im Schadenfall in die eigene Tasche greifen. Denn der Staat hilft im Notfall grundsätzlich nicht mehr. Die Ministerpräsidenten der Bundesländer haben beschlossen, dass nur noch derjenige mit staatlicher Unterstützung rechnen kann, der sich „erfolglos um eine Versicherung bemüht hat.“ 

  • Was deckt die Elementarschadenversicherung ab?

    Die erweiterte Naturgefahrenversicherung, auch Elementarschadenversicherung genannt, schützt Hausbesitzerinnen und Mieter vor den finanziellen Folgen von Schäden durch:  

    • Überschwemmung durch Starkregen
    • Hochwasser 
    • Rückstau infolge Starkregen oder Hochwasser
    • Schneedruck 
    • Lawinen/Erdrutsch 
    • Erdsenkung 
    • Erdbeben 
    • Vulkanausbruch

    Versichert sind – je nach Vertrag – das Gebäude und/oder der Hausrat. 

  • Wohin kann ich mich wenden?

    Hausbesitzerinnen und Mieter sollten ihre bestehende Gebäude- und Hausratversicherung prüfen, ob Elementarschäden wie Hochwasser und Starkregen versichert sind. Alle Versicherungen, die Naturgefahrenschutz anbieten, finden Sie in dieser Übersicht.

    Der Verbraucherservice des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft unterstützt Sie gern und beantwortet kostenlos Ihre Fragen:

    verbraucher@gdv.de / 0800 – 3399399.

  • Nutzungsbedingungen

    Haftung und Gewährleistung des GDV sind ausgeschlossen, soweit es sich nicht um Ansprüche wegen Arglist, Vorsatz oder grober Fahrlässigkeit handelt. Insbesondere wird in diesem Rahmen für die Richtigkeit, Vollständigkeit, Vollzähligkeit, Konsistenz und Genauigkeit der Daten und Inhalte keine Gewähr übernommen. Die Website und deren Inhalte dürfen ausschließlich zu eigenen Informationszwecken genutzt werden. Insbesondere ist eine Verwendung zu Werbezwecken untersagt. Das Downloaden von Daten dieser Webseite und der dahinter stehenden Datenbanken / Datenquellen, insbesondere auch die automatisierte oder systematische Abfrage von Daten oder die Erstellung von Kopien des Datenbestandes, ist nicht gestattet. Missbrauch wird gerichtlich verfolgt und geahndet.

  • Urheberrechtshinweis zu den verwendeten Straßenkarten

    Copyright für die Straßenkarte: (c) mapz.com – Map Data: OpenStreetMap (ODbL)